Unternehmer stehen bei der Erneuerung des Maschinenparks vor einer großen Herausforderung: Einerseits sollte die Technik auf einem modernen Stand sein. Andererseits verlieren neue Maschinen ähnlich wie PKW für die private Nutzung im ersten Betriebsjahr überproportional an Wert. Genau aus diesem Grund boomen Jahreswägen oder auch gebrauchte Maschinen: Die volle Produktionskapazität gibt es hier mit wesentlich weniger Kapitalaufwand und Risiko.
Überlassen Sie das Einfahren und Kinderkrankheiten den Anderen
Egal ob es sich um einen neuen Umluftofen für eine Bäckerei, ein leichtes Nutzfahrzeug wie einen Radlader oder Kassensysteme handelt: Die heutige Technik ist enorm leistungsfähig. Allerdings müssen alle Teile wie die sprichwörtlichen Zahnräder 1:1 zueinander passen, es darf keine Schwachstellen geben. Ansonsten droht ein teurer Betriebsausfall. Denken Sie an die Neukonstruktion einer Maschine, die im Patent wunderbar funktioniert und beim Erstkunden erst „nachreifen“ muss.
Dann sind teure Produktionsausfälle an der Tagesordnung. Da es die meisten Kunden aber nicht interessiert, warum ihre Ware nicht rechtzeitig oder vollständig ausgeliefert wird, gilt: Eine neue Maschine (egal ob ganz neue Konstruktion oder eine neue Maschine bewährter Konstruktion) ist immer risikobehaftet. Und kann durch Kinderkrankheiten jede Menge Zeit kosten. Kaufen Sie eine schon eingefahrene Maschine, so ist der Betrieb in den meisten Fällen wesentlich stabiler möglich.
Laut der FAZ werden die Kinderkrankheiten bei neuen Autos aber schon deutlich weniger.
Video: Landmaschinen unter dem Hammer
Günstige Maschinenkosten erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit
Ein zweites, bedeutendes Argument für gebrauchte Maschinen sind die erheblich günstigeren Kosten. Maschinen verlieren ähnlich wie Automobile gerade im ersten Jahr wesentlich mehr Wert als die normale Abnutzung beträgt. Hat eine Maschine beispielsweise eine Planlaufzeit von mehr als 10 Jahren, so wäre der gerechte Wertverlust irgendwo zwischen 10 und 15 Prozent.
Verliert die Maschine mehr an Wert, so bekommt der Unternehmer die vorhandene Restkapazität von 9 oder mehr Betriebsjahren wesentlich günstiger. Damit kann er seine Kostenposition verbessern. Dies gilt insbesondere dann, wenn ein anderer Betrieb komplett sein Sortiment umstellt und eine hohe Anzahl Maschinen schnell zu Geld machen möchte. Dann sind weitere Nachlässe möglich. Der Unternehmer, der Gebrauchtmaschinen kauft, stärkt damit seine Wettbewerbsfähigkeit enorm.
Höhere Produktvielfalt bei gleicher Kapitalbindung
Insbesondere für produzierende Unternehmen stellen Gebrauchtmaschinen die perfekte Möglichkeit dar, das Sortiment zu erweitern. Die Produktentwicklung und die Außendienstmitarbeiter sind vom Erfolg überzeugt, denn das neue Sortiment bei den gewerblichen Abnehmern haben könnte. Doch warum soll der Unternehmer das volle Risiko eingehen und eine nagelneue Maschine kaufen, die ohne größere Reparaturen Hunderttausende Stück zu sensationell günstigen Kosten produzieren könnte.
Wäre es nicht besser, eine kleine Maschine eines niedrigeren Technologieniveaus zu kaufen: Hier sind zwar überproportional hohe Lohnkosten oder auch Materialkosten pro produziertem Stück zu verzeichnen. Allerdings vermeidet der Unternehme für sein neues Sortiment eine exorbitant teure Produktionsstraße zu erwerben. Gebrauchtmaschinen können sich also auch für eine stufenweise Produkteinführung eignen, die nur ein niedriges Risiko aufweisen soll.
Ersteigern oder direkt kaufen
Gebrauchtmaschinen gibt es wie Sand am Meer. Oftmals lohnt sich der Vergleich. Man muss nicht direkt etwas gebrauchtes kaufen, sondern kann es oft auch ersteigern. Gerade im Internet gibt es immer mehr Aktionshäuser, wie trademachines.de, die gebrauchte Maschinen, Fahrzeuge, etc. versteigern. Wenn man ein bestimmtes Produkt beobachtet, kann es ein Schnäppchen werden.
Allerdings kostet nicht nur die Suche nach dem Produkt, sondern auch das Beobachten und mitbieten viel Zeit, die man nicht immer hat. Manchmal muss ein Gerät schnell ausgetauscht werden.
Gebrauchtmaschinen kaufen gehört zum Unternehmertum dazu
Erstaunlicherweise muss es wirklich nicht immer Neu sein, wenn man als Unternehmer erfolgreich sein will. Vielmehr kommt es auf das perfekte Preis-Leistungsverhältnis und eine gute Kostenbasis an. Dies gilt sowohl für alle diejenigen Maschinen, die zur Herstellung von Zwischen- und Endprodukten geeignet sind.
Aber auch dort, wo das Produkt im Vordergrund steht und nicht der Lifestyle einer gerade angesagten Marke oder Designgeneration. Wenn Sie an Cafés und Bistros denken, dann wird dies deutlich: Eine professionelle Hochdruck-Kaffeemaschine für einen Standort mit hoher Kundenfrequenz kann schon mal einen fünfstelligen Neupreis haben.
Warum den gleichen Kaffee mit einer schon eingefahrenen Maschine produzieren? Der Kunde wird den Unterschied nicht spüren oder schmecken. Der Unternehmer und sein Steuerberater werden aber sehr schnell die Verbesserung der Zahlen sehen.
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Bildquelle: © Delmas Lehman / Shutterstock.com
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