Es ist kein Geheimnis: Schon lange wissen Gesellschaftsforscher, dass die deutsche Bevölkerung altert. Der damit einhergehende Wandel bei der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer ist schon jetzt in vielen Unternehmen und Branchen ein Thema. Die Messe A+A stellte vor wenigen Tagen viele interessante Neuheiten für den Gesundheitsschutz älterer Beschäftigter vor.
Arbeitssicherheit sollte nicht nur für Ältere ein Thema sein
Der Erfindungsreichtum kennt dabei keine Grenzen. So wurden Hilfsmittel wie Hörgeräte vorgestellt. An sich nichts Neues könnte man meinen, dennoch sind diese Hightech-Hörgeräte technisch extrem ausgereift. Sie sind individuell an jedes Ohr anpassbar und filtern Lärm heraus, lassen aber die Worte der Kollegen hören.
Damit dienen sie dem Hörschutz aller Arbeitnehmer und erhalten die Hörfunktion sicher bis in das hohe Alter. Daneben wurden neuartige Augenschutzbrillen vorgestellt, die neben einer optimierten Schutz- und Sichtfunktion eine Lesebrille integrieren. Mit dieser Brille können also alle Beschäftigten mit einer Sehschwäche sicherer arbeiten.
Auch Schutzbekleidung und Sicherheitsschuhe wurden an die Bedürfnisse von erfahreneren Mitarbeitern angepasst. Auf der Messe wurden, für den Bereich der Sicherheitsschuhe, besonders anschmiegsame Innenfutter –Einlagen vorgestellt.
Sie machen auch ein langes Tragen der Schuhe komfortabel und beugen Fußfehlstellungen vor. Ganz nebenbei schützen sie den Fuß optimal vor herabfallenden Gegenständen oder anderen Elementen.
Arbeitsbekleidung kommt in neuen Funktionsmaterialien und Fasern. Sie führt Feuchtigkeit nach außen ab und lässt die Haut, trotz Wind- und Regenschutz, atmen. Die neuen Arbeitsmittel dienen somit der Gesunderhaltung der Arbeitnehmer insgesamt.
Video: Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
Alterung der Gesellschaft und steigende Lebensarbeitszeit
Die neuen Hilfsmittel spielen nicht nur eine Rolle für ältere Arbeitnehmer, sondern unterstützen die gesamte Belegschaft im Arbeitsschutz. Die immer besser werdende Technik ermöglicht damit eine perfekte Anpassung an den Körper, der auszuführende Tätigkeit unterstützt, anstatt sie zu behindern. Damit leistet er einen wichtigen Beitrag zum Gesundheitsschutz allgemein.
Das betont auch Christa Sedtlatschek, sie erwartet Schätzungen zufolge für das Jahr 2060 in der Altersgruppe der 55-65 Jährigen einen Zuwachs auf 30 % der Belegschaft. Durch die länger werdende Lebensarbeitszeit und der wachsenden Gruppe älterer Beschäftigter, sei es notwendig den Gesundheits- und Arbeitsschutz weiter voranzubringen und optimal an die Bedürfnisse Älterer anzupassen.
Prävention durch betriebliches Gesundheitsmanagement
Neben dem Einsatz der richtigen Materialien und Hilfsmittel, die die Arbeiten erleichtern und sicherer machen, sollten die Unternehmen ebenso auf den Bereich Prävention setzen. Dieses kann schon mit dem Einsatz eines betrieblichen Gesundheitsmanagements beginnen. Die Mitarbeiter sollten in den Prozess bei der Wahl der geeigneten Betriebsmittel mit einbezogen werden.
Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die gewählten Arbeitsmittel den Anforderungen an die Sicherheit genügen. Testläufe mit ausgewählten Produkten zeigen wichtige Anhaltspunkte bei der Tätigkeit und Benutzung auf. Beziehen die Unternehmen die Mitarbeiter bei der Arbeitssicherheit mit ein, erreichen sie schneller einen real gelebten Gesundheitsschutz.
Auch psychische Faktoren spielen beim Gesundheitsschutz eine Rolle
Seit Jahren steigen die Fälle von Burn-out und Depressionen, die in machen Fällen in die Frühverrentung oder Berufsunfähigkeit führen. Neben einer Reihe anderer Faktoren spielen in diesen Bereich auch das empfundene Betriebsklima, die Arbeitsabläufe und die Arbeitsorganisation mit hinein. Hier sollte ein Umdenken bei Führungskräften und Managern einsetzen. Eine gesunde Führungskultur und Kommunikation auf Augenhöhe sind dann ganz selbstverständlich und tragen somit ganz sicher zu einer Gesunderhaltung der Arbeitnehmer insgesamt bei.
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