Ziemlich schleichend, aber auch für den normalen Bankkunden sichtbar verabschieden sich nicht nur die großen Privatbanken, sondern auch Sparkassen und Raiffeisenbanken vom flächendeckenden Angebot an Bankdienstleistungen. Mal werden gar keine Beratungen für Aktien mehr angeboten und schwerpunktmäßig hauseigene Fonds verkauft. Zu anderen Zeitpunkten sehen die Kunden: In Deutschland gibt es eine sehr starke Regulierung und praktisch alle zugelassenen Bankinstitute sind außerordentlich zuverlässig. Warum nicht also zu einem Direktbroker gehen und das Depot online eröffnen? Der Erfolg der renommierten Broker in Köln, Nürnberg oder Quickborn macht neugierig!
- Die Online Broker sind seriös - verlangen aber eine Eigenverantwortung
- Auch mit Telefon oder Fax lassen sich Aufträge einreichen - mit kleinem Zuschlag
- Video: Welches Aktiendepot für Anfänger? 5 Kriterien zum Depot-Vergleich
- Online-Broker: Ideal für Wertpapier-Einsteiger
- Depot online eröffnen: Die größte Fehlerquelle ist das Nicht-Handeln
Die Online Broker sind seriös – verlangen aber eine Eigenverantwortung
Wer ein Depot online eröffnen möchte, der wird genau so sichere und korrekt abrechnende Bankpartner finden wie in der Filialwelt auch. Ob Postbank Easytrade, Consorsbank, Comdirect, Deutsche Bank maxblue, Flatex oder Targobank: Alle setzen die gesetzlichen Vorgaben um und handeln in ähnlicher Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit mit Wertpapieren, stellen die Steuerbescheinigungen aus und stellen auch die Depotauszüge bereit.
Deshalb ist es fast schon Geschmacksfrage, wessen Internet-Angebot und Online-Auftritt einem zusagt. Auch diejenigen, die die Belege nicht selbst ausdrucken möchten, können meistens auf den Postversand setzen. Wer den Wirtschaftsteil der Tageszeitung liest und sich allgemein über die Wirtschaft informiert, der ist hier sicherlich richtig.
Die Auswahl großer Aktiengesellschaften oder Investmentfonds trifft der Anleger selbst und erstellt die Order. Der Broker leitet diese dann an den Börsenplatz weiter. Der Anleger hat also eine gewisse Selbstverantwortung welche Papiere er auswählt. Der Anleger sollte deshalb darauf achten langsam und behutsam in die Aktien- und Wertpapierwelt einzusteigen.
Auch mit Telefon oder Fax lassen sich Aufträge einreichen – mit kleinem Zuschlag
Wer sich dazu entschieden hat, sein Depot online zu eröffnen, der ist nicht ausschließlich an das Internet für die Auftragserteilung gebunden. DIe großen Broker bieten einen umfangreichen Telefonservice an, bei dem Sie den Broker anrufen und den Auftrag auch telefonisch erteilen können.
Ähnlich wie früher bei der Filialbank auch werden die Zugangscodes genannt und dann kann der Auftrag erteilt werden. Die Gebühren für den Wertpapierkauf und -verkauf bleiben dabei weiterhin enorm günstig und schlagen das Filialangebot um Längen.
Ganz anders als vor Ort werden nicht mehr 20/25 Euro Mindestgebühr bei Aktien verlangt (oder 1 % des Transaktionsvolumens), sondern meist günstige Pauschalen zwischen 4,95/9,90 und einem günstigen Deckel selbst bei riesigen Transaktionen. Telefonzuschlag oder Faxzuschlag meist im einstelligen Euro-Bereich.
Video: Welches Aktiendepot für Anfänger? 5 Kriterien zum Depot-Vergleich
Online-Broker: Ideal für Wertpapier-Einsteiger
Beim Depot online eröffnen sollten insbesondere diejenigen, die gerne im Internet unterwegs sind, vorher ein paar Funktionen ausprobieren. Auch Interessenten stehen bei den Online-Brokern viele kostenfreie Tools zur Verfügung, mit denen die Wertpapier-Anlage risikolos erlernt werden kann. So lassen sich Standardaktien in ein Musterdepot legen und die Wertentwicklung verfolgen ohne Echtgeld zu investieren.
Erst wenn der Anleger sicher ist wie sich Aktien entwickeln, kann er wirklich investieren. Bei den Investitionsmöglichkeiten sind die Direktbroker sehr breit aufgestellt: Sie bieten de facto alle gehandelten Fonds an (mit günstigeren Gebühren als vor Ort).
Wer regelmäßig in eine einzige Aktie für den Vermögensaufbau investieren will, dem stehen bei manchen Brokern Aktiensparpläne zur Verfügung.
Depot online eröffnen: Die größte Fehlerquelle ist das Nicht-Handeln
Wer sich an den Jahreswechsel zurückerinnert, der denkt wahrscheinlich an jede Menge Papier, die die bisherige Bank an alle Wertpapiersparer verschickt hat bzw. verschicken musste. Dort sieht jeder ausgerechnet in Euro und Cent wie teuer die bisherige Depotverbindung gewesen ist. Ein Vergleich mit dem neuen Broker zeigt: Neben den Auftragsprovisionen sind die Depotentgelte bisher der Renditefresser.
Praktisch alle Direktbroker sind günstiger. Deshalb wäre es viel schlimmer gar nichts zu unternehmen, als vielleicht nicht den allerbesten Direktbroker zu finden. Wer aber ein paar Tage mal immer wieder zwischendurch sucht, der bekommt ein sehr gutes Gefühl für die Preiswürdigkeit und auch etwaige Sonderkonditionen.
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