Im Herbst warten Neuerungen auf die Sportwetten-Anbieter, denn es erfolgen Lizenzvergaben an die Anbieter. Buchmacher kritisieren das Vorgehen insgesamt schon heute und schließen sich deshalb im eigenen Interesse zu einem Verband zusammen.

Die Wettanbieter wollen aus der rechtlichen Grauzone heraus

Schon lange bemängeln Wettanbieter, dass sie sich anders als andere Berufsgruppen in einer rechtlichen Grauzone befinden. Bereits mit dem Glücksspiel Staatsvertrages, der seit dem 1. Juli 2012 gilt, hätten schon Aktivitäten in dieser Richtung erfolgen müssen, so die Anbieter. Das hessische Ministerium zeigte sich allerdings zögerlich, so die Wettanbieter, und zögerte damit dass Zustandekommen eines Interessenverbandes dieser Berufsgruppe hinaus, argumentierte zudem, dass die Bewerber allesamt nicht die erforderliche Kompetenz haben.

Aktuell sind noch viele Klagen gegen diese – wie sie die Wettanbieter bezeichnen – Hinhaltetechnik im Gange. 20 Lizenzen sollen im Herbst 2014 nun vergeben werden. Die Buchmacher zeigen sich inzwischen sehr selbstbewusst und wollten unbedingt die Gründung einer Interessengemeinschaft vorantreiben. Da noch viel mehr Wettanbieter in Zukunft lizenziert sein möchten, ist die Offensive der Buchmacher durchaus verständlich. Stillschweigend geduldet sein möchten die Sportwettenanbieter nicht mehr, anstelle dessen ist jetzt Öffentlichkeitsarbeit angesagt!

Video: Das Milliardenspiel – Sportwetten in Europa

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Eine mittlerweile große Branche

Das große Informationsdefizit innerhalb der Branche ist ein weiterer Grund, weshalb die Buchmacher sich nun zu einer Interessengemeinschaft zusammengetan haben. Als Geschäftsführer steht Luka Andric der Branche zur Verfügung. Ansprechpartner für alle Buchmacher und Interessenten an der Gemeinschaft ist Christian Gruber als Geschäftsführer von Tipico Deutschland. Interessanter Fakt der Branche ist, dass der Staat allein durch die Buchmacher jährlich 188 Millionen Euro in Form von Sportwettensteuern einnimmt, womit sich die Bedeutung der Branche auch in Zahlen belegt.

Allein der Anbieter Tipico spült alljährlich 125 Millionen Euro Steuern in die Staatskasse. Insgesamt zeigt sich die Branche so kurz nach der Gründung des Sportwettenverbandes sehr gespannt, welche Einflüsse der Verband nehmen kann und wie sinnvoll er sich für die Buchmacher als Interessengemeinschaft erweist.

Lesen Sie hier weiter zur Sportwettensteuer.

Gründung des Verbandes durch 10 Wettanbieter

Mann gewinnt SportwetteZehn Anbieter sind es, die vor einigen Wochen den Deutschen Sportwettenverband e.V. gegründet haben. Der Sportwettenverband verfolgt das Ziel, die Gemeinschaft der Wettanbieter zu stärken und Informationsdefizite bei einigen Anbieter auszugleichen. Zeitgleich haben einige Anbieter ihre deutschen Verwaltungen ausgebaut.

Mit der Gründung des Verbandes kommt auch gleich das sensible Thema der Wettsteuern auf den Tisch. Die Wettsteuer wurde nicht in dem Glücksspiel Staatsvertrages verankert. Allgemein gültig ist die 5 % Besteuerung. Allerdings geben die Wettanbieter diese nicht immer weiter. Einige erheben die Steuer im Wettbüro, wettet man allerdings online, wird keine Steuer erhoben. Eine feste Regelung fehlt bisher.

Berater Tipp

Die Sportwettenbranche rüstet mit einem Sportwettenverband auf

Die Branche der Sportwetten hat sich in den letzten Jahren sehr stark entwickelt. Bedingt durch Lizenzvergaben haben die Buchmacher nun die Wichtigkeit eines Sportwettenverbandes erkannt, der sowohl Unterstützung wie auch konkrete Informationen für die Branche liefert. Nach langen Verhandlungen konnte der  Deutsche Sportwettenverband endlich gegründet werden. Die Anbieter erhoffen sich jetzt besser wahrgenommen und vor allem ernst genommen zu werden. Auch wenn das Thema Sportwetten wohl auch in den nächsten Jahren die Meinung der Bevölkerung spalten wird.

Ebenfalls Interessant: Faszination Sportwetten – Außergewöhnliche Wetten können zu großem Gewinn führen

Bildquelle: © cunaplus – shutterstock.com