Vor knapp einem Jahr stürzte in Bangladesch eine Textilfabrik ein. Der Discounter KiK will nun für die Opfer des Unglücks eine Million Dollar zur Verfügung stellen. Mit dem Geld sollen zum Teil auch Projekte von Hilfsorganisationen unterstützt werden. Die Arbeitsbedingungen in Ländern wie Bangladesch sind mehr schlecht als recht. Während die Lufthansa-Piloten in Streik gehen, um mehr Geld zu bekommen, arbeiten die Menschen in Bangladesch für wenige Euro im Monat hart und oftmals zusammengepfercht, um gerade Mal so den Monat überstehen zu können. Es sind nicht nur unmenschliche Bedingungen, sondern auch gefährliche, wie der Einsturz einer Textilfabrik im April letzten Jahres uns deutlich vor Augen führte.
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Unterstützung von Opfern und Hilfsprojekten
Durch den Brand und dem Einsturz des Gebäudes starben 1100 Arbeiter und fast 2500 Menschen wurden -teils schwer- verletzt. Dennoch haben sich die Arbeitsbedingungen bisher nicht gebessert und auch die Opfer des Unglücks haben noch immer mit den Folgen zu kämpfen.
Jetzt erklärte der Textildiscounter KiK, dass sie für die Betroffenen eine Million Dollar (entspricht umgerechnet rund 725.000 Euro) zur Verfügung stellen würden. Zusätzlich zahlte KiK 500.000 Dollar in einen Fonds der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ein, der die Opfer und deren Familien unterstützen soll.
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Die Konvention der ILO regelt eigentlich die Entschädigungszahlungen für Opfer solcher Unglücke. Jedoch ist sie nicht von Bangladesch ratifiziert worden, jedoch von den Ländern, in denen die großen Textilfirmen sitzen, die ihre Sachen günstig in Ländern wie Bangladesch herstellen lassen. Nach der Konvention würden den Opfern im Schnitt eigentlich rund 5000 Euro pro Familie zustehen.
Keine direkten Geschäftsbeziehungen
In dem eingestürzten Hochhaus wurden auch Kleidungsstücke für Europa produziert Von vielen NGOs (unter anderem der Clean Clothes Campaign) wurde immer wieder gefordert, dass die Konzerne und Unternehmerverbände, die Geschäftsbeziehungen zu den betroffenen Fabriken hatten, die Betroffenen von Bangladesch entschädigen. Dies lehnten alle Unternehmen ab!KiK betonte jedoch, dass sie keine direkten Geschäftsbeziehungen zu den Fabriken in dem Gebäude gehabt hätten. Wichtig sei jetzt, die Produktionsbedingungen in Bangladesch nachhaltig und längerfristig zu verbessern. Dieses Ziel will der Discounter mit seiner Spende unterstützen.
Das Unglück in Bangladesch gehört zu den schlimmsten Industrieunfällen in der Geschichte des Landes. Um die Arbeiter in Textilfabriken zu schützen, trat ein Brandschutzabkommen in Kraft, mit dem sich weltweit 70 Unternehmen verpflichten, Fabrikgebäude regelmäßig überprüfen zu lassen. Darüber hinaus sollen die Arbeitsbedingungen verbessert werden.
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