Geld in Reserve zu halten ist so wichtig und aktuell wie eh und je, aber in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation ist der Schutz vor Inflation ein entscheidender Punkt. Mit vernachlässigbaren Zinsen und trotzdem vorhandener Geldentwertung sinkt der Realwert des Geldes mit der Zeit immer weiter ab. Möglichkeiten sind also gefragt, um Geld vor Inflation zu schützen. Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar, er stellt aber Methoden zum Schutz vor Inflation vor.

Immobilien zur Eigennutzung oder Vermietung

Immobilien sind ein traditioneller Sachwert, der keiner Inflation unterliegt. Eine Immobilie lässt sich zum Eigenbedarf nutzen oder auch vermieten. Die Mieteinnahmen werden zumindest zu einem gewissen Teil an die Inflation angepasst.

Der Besitz einer Immobilie lässt sich aber nicht verbergen und es besteht die Gefahr einer Enteignung. Zumindest ein Objekt zur eigenen Nutzung dürfte aber politisch gut geschützt sein, da Enteignungen solcher Objekte sehr viele Bürger und Wähler betreffen würden.

Trotzdem bleibt der Nachteil bestehen, dass für den Erwerb einer Immobilie eine beträchtliche Summe erforderlich ist. Auch ist eine Aufteilung in kleine Teile kaum möglich.

Edelmetalle wie Gold als traditionsreicher Inflationsschutz

Gold, Silber und Platin sind auf jeden Fall werthaltig. Sie können in fast beliebig kleinen Stücken gehalten werden und die Aufbewahrung ist sogar in einer Grube im Garten möglich.

Im 20. Jahrhundert war beispielsweise in den USA über Jahrzehnte ein Goldverbot aufrecht, um den Bürgern die Vermeidung der Geldentwertung durch das Halten von Gold zu verunmöglichen. Deshalb ist ein anonymer Erwerb von Edelmetallen ratsam.

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Unternehmensbeteiligungen wie Aktien oder Fonds

Die Werthaltigkeit von Aktien schwankt stärker als der Preis von Edelmetallen und hängt natürlich stark von den gewählten Aktien ab. Eine Diversifikation über eine größere Zahl von Unternehmen ist aber möglich und sinnvoll.

Auch nach den großen Währungsreformen des 20. Jahrhunderts blieb dieser Typ von Vermögen im Wesentlichen erhalten. Geldbestände hingegen waren einer praktisch totalen Entwertung unterworfen.

Inflationsgeschützte Anleihen erhalten wenigstens einen Teil des eingesetzten Betrags

Es gibt Anleihen, die zwar einen festen Zinssatz abwerfen, aber auch dazu eine Abgeltung der Inflation. In den USA werden die sogenannten Treasury Inflation-Protected Securities oder TIPS vom Schatzamt angeboten.

Solche Anleihen sind allerdings nicht in allen Währungen verfügbar und ihr Inflationsschutz gilt nur für die offizielle Inflationsrate. Diese entspricht keineswegs immer der realen und spürbaren Geldentwertung.

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Kryptowährungen als innovative und neueste Lösung des Inflationsproblems

In vielen Kryptowährungen ist die Anzahl der überhaupt erzeugbaren Einheiten grundsätzlich beschränkt. Das gilt insbesondere für die älteste allgemein verfügbare Kryptowährung, also den Bitcoin.

Diese Beschränkung wurde konkret zum Schutz vor willkürlicher Geldentwertung in das System übernommen.

Kryptowährungen sind eine Alternative zu von Zentralbanken herausgegebenem Geld, das durch diese Herausgeber im Prinzip jederzeit für wertlos erklärt werden kann.

Einheiten von Kryptowährungen hingegen bleiben durch die Beschränkung ihrer Zahl selten und können einfach gehandelt werden.

Rechtliche Risiken bleiben bestehen, es ist aber schwer vorstellbar, wie das Verbot des Haltens und Handelns mit Kryptowährungen technisch überhaupt umsetzbar wäre.

Es ist sicher eine gute Idee, sich mit Kryptowährungen zumindest in kleinen Beträgen vertraut zu machen.

Mit allen Schwankungen und rechtlichen wie technischen Herausforderungen stellen Kryptowährungen eine interessante Bereicherung der Methoden zum Inflationsschutz dar.

Die am weitesten verbreiteten Kryptowährungen sind:

  • bitcoin
  • ethereum
  • monero
  • dash

Fazit: Inflationsschutz mit Initiative angehen

Berater Tipp

Ein Ende der derzeitigen Phase der Minimalzinsen ist nicht absehbar, da bei einem Anheben der Zinsen sehr viele staatliche und private Schuldner zahlungsunfähig würden. Wie bei allen Investitionen gibt es für einen Inflationsschutz keine Garantien, garantiert ist aber das langsame Verlieren des Werts von Geldbeträgen auf einem Konto. Die Einzelheiten muss jeder auf seine persönliche Situation abstimmen, aber an einem Einsatz mehrerer Methoden zum Inflationsschutz von Geldbeträgen wird kaum jemand vorbeikommen.

Titelbild: ©iStock – Joel Papalini