Nicht nur Schüler bekommen hitzefrei, wenn die Temperaturen im Klassenzimmer steigen. Auch Arbeitnehmer haben im Hochsommer mit der Hitze zu kämpfen und bekommen von ihren Arbeitgebern frei.

Sommerliche Temperaturen ab 30° C

Eine hohe Temperatur in einem Büro wirkt sich nicht nur auf das Wohlempfinden, sondern auch auf die Produktivität der Arbeitnehmer aus. Wenn in einem Büro mehr als 35° C gemessen, werden, dann kann ein Chef von seinen Mitarbeitern nicht mehr verlangen, sich zu Arbeitszwecken in den heißen Räumen aufzuhalten.

Bevor ein Arbeitgeber seinen Mitarbeitern frei geben muss, kann er durch verschiedene Maßnahmen versuchen, den Mitarbeitern das Arbeiten angenehmer zu gestalten. Häufig entscheiden sich Arbeitgeber für das Aufstellen von Ventilatoren, Verteilen von Eis und gekühlten Getränken und eine gelockerte Bekleidungsvorschrift. Wenn diese Maßnahmen bewirken, dass der Arbeitsschutz gewährt wird und die Hitze erträglicher für die Angestellten auszuhalten ist, muss ein Arbeitgeber kein Hitzefrei für Arbeitnehmer geben.

Infos zum Thema Hitzefrei für Arbeitnehmer

Wenn eine Umgebung kalt oder warm ist, dann beeinflusst das nicht nur, wie gut man sich fühlt, sondern es kann sich auch massiv auf die Gesundheit auswirken. Eine hohe Temperatur macht gerade chronisch erkrankten und älteren Personen große Probleme. Die Ursache hierfür liegt beim vermehrten Schwitzen. Das Schwitzen ist eine Maßnahme des Körpers, um die Temperatur herunterzukühlen. Wenn hierbei viel Flüssigkeit verloren geht und nicht ausreichend durch Trinken für Nachschub gesorgt wird, dann kann der Körper dehydrieren. Als Folge können Fieber und Kreislaufbeschwerden auftreten.

Berater Tipp

Hitze auf dem Arbeitsplatz kann zu folgenden Problemen führen:

  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Bauch- und Muskelkrämpfe
  • Übelkeit
  • Bewusstlosigkeit

Viele Arbeitgeber versuchen ein Hitzefrei für Arbeitnehmer zu verhindern

Aus diesem Grund sollten hohe Umgebungstemperaturen von jedem Arbeitnehmer bestmöglich vermieden werden. Aber unter welchen Umständen sollte ein Arbeitgeber hitzefrei für alle betroffenen Arbeitgeber anordnen? Jeder Unternehmer ist für seine Angestellten verantwortlich. Nach der Arbeitsstättenrichtlinie A3.5 ist vermerkt, welche Regeln die Unternehmer im Bezug auf die Temperaturen im Betrieb vom Arbeitgeber eingehalten werden müssen.

Die Arbeitsstättenrichtlinie A3.5 unterscheidet zwischen der Raum- und Lufttemperatur. Die Raumtemperatur ist ein subjektives Temperaturempfinden aller Beschäftigten. Die Lufttemperatur dagegen betrifft die tatsächliche Temperatur der Luft, die am Arbeitsplatz herrscht.

Durch die Verordnung wird gesetzlich festgehalten, dass die Temperatur eines Raumes nicht über 26° C betragen darf.

Ansonsten ist die Gesundheit der Angestellten gefährdet. Wenn die Temperatur einen Wert von über 30° C und mehr misst, dann ist jeder Arbeitgeber dazu verpflichtet, spezielle Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit des Arbeitnehmers zu schützen.

Wenn die Raumtemperatur in den Arbeits-, Bereitschafts- und Pausenräumen über 30°C klettert, dann ist es für Angestellte unmöglich, konzentriert zu arbeiten. Jeder Arbeitgeber ist verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung vorzunehmen. Er kann entweder die Arbeitnehmer direkt nach Hause schicken, oder für eine gute Durchlüftung der Räume in der Früh sorgen. Oftmals besteht bei Betrieben das Angebot, die Arbeitszeit nach vorne zu verlegen. Dadurch können Arbeitnehmer von den frühen kühleren Temperaturen profitieren. Gleichzeitig sollte der Chef die Bekleidungsregeln lockern. Bei Bedarf können den Angestellten gekühlte Getränke oder Eis angeboten werden.

Video: Darf ich mir als Arbeitnehmer Hitzefrei nehmen? | Kanzlei WBS

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Ab wann darf nicht mehr gearbeitet werden?

Laut Arbeitsrecht hat jeder Arbeitnehmer ein Anrecht auf hitzefrei, wenn die Temperatur der Luft am Arbeitsplatz mehr als 35° C beträgt und keine Luftduschen, Schutzausrüstungen oder ähnliches zur Verfügung stehen. Einige Chefs umgehen das Hitzefrei für Arbeitnehmer, in dem sie die Angestellten in kühlere Arbeitsorte umquartieren.

Titelbild: ©istock – CherriesJD